Erprobung innovativer Anbaustrategien für ökologisch wirtschaftende Milchviehbetriebe in Mittelgebirgslagen
Teilbereich Mais
Vergleich von Dammkultur und Ebenkultur für die Jugendentwicklung von Mais
Zur Beschleunigung der Jugendentwicklung des Maises sollen eine Dammkultur des Maises (Reihenabstand 75 cm, Höhe des Dammes über ebenen Boden ca. 15 cm) mit einem Anbau von Mais in Ebenkultur verglichen werden. Meyercordt & Mücke (2006) hatten unter suboptimalen Anbaubedingungen in Niedersachsen (toniger Lehm, Wesermarsch) durch eine Dammkultur des Maises Mehrerträge von bis zu 30 % erzielt, die u.a. auf einen zeitigeren Feldaufgang und beschleunigte Jugendentwicklung zurückzuführen waren. Entsprechende Untersuchungen sind allerdings bisher noch nicht in Mittelgebirgslagen durchgeführt worden. Es ist anzunehmen, dass die Dammkultur zu einer stärkeren Erwärmung des Bodens führt, infolge dessen der Mais früher aufläuft. Zur Beschleunigung der Jugendentwicklung des Maises soll ferner ein Saatgutpriming des Maises geprüft werden, bei dem das Saatgut im Labor unter Wasserstressbedingungen „angekeimt“ (geprimt) und vor der Aussaat rückgetrocknet wird (Soleimanzadeh 2013). Vorversuche der HTW Dresden haben im Frühjahr 2016 ergeben, dass am Standort Eichigt ausgesäter Mais, der geprimt war, 11 Tage nach der Saat bereits zu 61 % aufgelaufen war, währenddessen nicht geprimtes Saatgut zum gleichen Termin erst zu 31 % aufgelaufen war. Deshalb soll neben der Dammkultur auch das Saatgutpriming auf die Geschwindigkeit der Jugendentwicklung des Maises, Sprossertrag sowie Futterwert des Maises untersucht werden.
Ein detaillierte Beschreibung des Versuchsaufbaus kann hier heruntergeladen werden.
Fotodokumentation Versuchsjahre 2017 / 2018
Durch den Anbau von Silomais auf Dämmen konnte die Jugendentwicklung des Maises sichtbar beschleunigt werden, was im ersten Jahr (2017 am Standort Bösenbrunn) zu einer signifikanten Erhöhung des Spross-TM-Ertrages um ca. 30% führte. Das Solid-Matrix-Priming der Maiskörner erwies sich als nicht signifikant ertragswirksam unter Feldbedingungen, weshalb anhand der vorliegenden Ergebnisse lediglich ein Dammanbau von Mais vorzuziehen ist, um den Anbauerfolg unter Mittelgebirgslagen zu sichern.
Eine Zusammenfassung der Ergebnisse erschien u.a. im Gäa-Rundbrief 2019-04 (ab Seite 8).
Die vollständigen Ergebnisse können hier heruntergeladen werden.
Teilbereich Raps
Ökologischer Rapsanbau in Mittelgebirgslagen
Winterraps steht im ökologischen Landbau hinsichtlich der Vorfruchtstellung in Konkurrenz zu Winterweizen, so dass er entweder direkt nach bester Vorfrucht (Futterleguminose) oder in zweiter Folge nach Winterweizen (der nach Futterleguminose angebaut wurde) angebaut. Entsprechend kommt den Winterraps eine sehr gute N-Nachlieferung aus dem Boden (nach Futterleguminose) oder bereits geminderte N-Nachlieferung im Boden (nach Getreide) zu gute. Nach Winterweizen müsste der Raps entsprechend mit Gülle nach Ernte des Weizens gedüngt werden, um eine ausreichende Vorwinterentwicklung des Rapses sicherzustellen. Raps soll in diesem Vorhaben sowohl nach Futterleguminose (Rotkleegras) und nach Winterweizen in Rein- und Gemengesaat mit Wintererbse angebaut werden. Als dritten Prüffaktor soll vor Saat des Winterrapses Gärrest ausgebracht werden (60 kg NH4-N/ha).
Eine detaillierte Versuchsbeschreibung kann hier heruntergeladen werden.
Fotodokumentation Versuchsjahr 2018
Fotodokumentation Versuchsjahr 2019
Durch Einarbeitung von Gärreseten konnten die TM-Erträge von Raps nach beiden Vorfrüchten erhöht werden. Nach der Vorfrucht Weizen wurde mit Gärreste-Einarbeitung ein engeres C/N-Verhältnis und ein deutlich höherer Sticktoffgehalt im Raps verzeichnet als nach Vorfrucht Rotklee.
Alle Ergebnisse zum Teilversuch Rapsanbau können Sie hier herunterladen.
The results are also available in English.
Die Ergebnisse wurden auch im Gäa Rundbrief 03_2020 veröffentlicht (ab Seite 11).
Teilbereich Körnerleguminosen
Vergleich von Rein- und Gemengesaaten von Körnerleguminosen
Geprüft werden soll in einer Spaltanlage (Großparzellen: Winterkörnerleguminosen, Unterparzellen Rein- bzw. Gemengesaat der Körnerleguminosen) mit vier Feldwiederholungen. Geprüft werden sollen jeweils Rein- und Gemengesaaten der Körnerleguminosen, um im Gegensatz zu Gemengen der Körnerleguminosen mit Nichtleguminosen höchste Eiweißerträge je Flächeneinheit zu erzielen. Hierbei soll bei der Winterackerbohne die Neuzüchtung Agusta zurückgegriffen werden, deren Winterhärte durch ein Züchtungsprogramm an der Universität Göttingen (Prof. Link) verbessert wurde. Gemenge aus Körnerleguminosen haben sich in einer laufenden Untersuchung der HTW Dresden (hier Gemenge aus Erbse und Schmalblättriger Lupine, Rose 2016) als ertragsstärker hinsichtlich des Proteinertrages als die jeweiligen Reinsaaten erwiesen, so dass hier bisher nicht geprüfte Gemenge von Körnerleguminosen neben Gemengen mit Getreide geprüft werden sollen.
Ein detaillierter Versuchsaufbau kann hier heruntergeladen werden.
Fotodokumentation Versuchsjahr 2018
Fotodokumentation Versuchsjahr 2019
Durch den Anbau von Körnerleguminosen in Reinsaat und im Gemenge konnte abgeleitet werden, dass die Sommer-Ackerbohne in Reinsaat oder im Gemenge mit Hafer die höchsten Proteinerträge pro Flächeneinheit erzielt werden konnten. Der Anbau von zwei Körnerleguminosen im Gemenge sowie der Anbau von Schmalblättriger Lupine in Reinsaat erwiesen sich nicht als erfolgreich unter Mittelgebirgsstandorten. Der Anbau von Winterkörnerleguminosen in Reinsaat sowie im Gemenge mit Leguminosen und Nicht-Leguminosen eignet sich aufgrund der starken Ertragsschwankungen nicht für ökologisch wirtschaftende Milchviehbetriebe unter Bedingungen des Mittelgebirges.
Eine detaillierte Ergebnisspräsentation für diesen Teilbereich kann hier heruntergeladen werden.
The results are also available in English.
Operationelle Gruppe: |
Kontakt: |
Prof. Dr. agr. Knut Schmidtke HTW Dresden Friedrich-List-Platz 1 01069 Dresden Telefon: 0351-462 2114 E-Mail: schmidtke(at)htw-dresden.de |
Das Projekt wird gefördert durch: